Haut



Unter die Haut gehen

Letzthin sagte eine Bekannte, sie habe einen Film gesehen, und der Film sei ihr unter die Haut gegangen.  

Was für eine Vorstellung! Der Film läuft und läuft und am Ende hat man ihn unter der Haut. Wie soll das vor sich gehen? Mir reicht schon ein Mückenstich. Und jetzt gar ein ganzer Film, nicht auszudenken!

 

Es soll folgendermassen vor sich gehen: 

Es sind die Weibchen, die zustechen. Durch den Stachel pumpen sie ihren Speichel in die Einstichstelle, um mein Blut zu verdünnen. Mein Blut ist sonst zu dick, um es anzuzapfen. 

Und mit dem Jucken hat es folgende Bewandtnis: Es ist nicht der Mückenspeichel, der brennt, sondern das Histamin, das der Körper mobilisiert, um sich gegen den Speichel zu wehren. 

Mit dem Mückenspeichel gelangen fremde Mikroben ins Blut oder eben unter die Haut und die müssen bekämpft werden. 

Und da liegt nun bei mir der Haken!

Die Wächterzellen, die die Eindringlinge abfangen und in die Lymphknoten, die Schaltzentrale des Immunsystems, zur Identifizierung bringen sollten, machen ihre Arbeit nicht oder nur ungenügend.

Und so entwickeln die T-Lymphozythen auch keine T-Killerzellen, die sich auf die Mikroben stürzen und es eliminieren könnten.

Meine Wächterzellen sind kurzsichtig geworden. Und so dringt alles gleich zu mir vor und beschäftigt mich. Und wenn dann endlich eine Reaktion kommt von meinem überforderten Immunsystem, ist der Schaden schon angerichtet.

So ist das, wenn einem etwas unter die Haut geht. 


Emerson-Rösli ohne Insektenspray


Seine Haut retten

Die Haut retten: Da denkt man selbstverständlich zuerst an Botox und Tattoos. 

Eine weitere Methode ist, seine Haut einzuschmieren, mit Sonnencreme oder Salbe. Auch das kann die Haut retten. Andere versuchen es mit einer Gänsehaut oder einem dicken Fell.

Aber es gibt natürlich noch andere Methoden. Der Fuchs oder das Reh zum Beispiel versuchen es mit der Flucht, der Hase, indem er im Zickzack rennt, die Maus verschwindet unter der Erde. Allerdings retten diese Tiere nicht ihre Haut sondern ihr Fell. 

Weniger sicher und nur für wenige geeignet ist die Methode der Schlange. Diese Methode ist deshalb nicht allen zu empfehlen, weil man genau genommen seine Haut nicht rettet, sondern zurücklässt. Zudem ist nicht sicher, dass einem eine zweite Haut nachwächst. Also ich würde davon abraten. Denn ohne Haut ist man sehr anfällig. Denken Sie an Infektionen. Denken Sie an das Fingerspitzengefühl. Weg und verloren. Abgesehen davon, dass Sie auch nicht mehr sehr verlockend aussehen, irgendwie nicht ganz sauber, mindestens gewöhnungsbedürftig.  

Also ich finde Flucht die probateste Methode seine Haut zu retten. Es gibt genug Beispiele. Denken wir an eine Ehefrau, die ihre Haut rettet, indem sie ins Frauenhaus flüchtet. Oder denken wir an Kriegsflüchtlinge.