Spitzbuben 



Da kommt er wieder der Spitzbueb, und wo der ist, ist auch der andere nicht weit, ja genau, da schaut er aus dem Fenster und winkt ihm zu, wie heisst er wieder, fällt mir jetzt nicht ein, ich nenne ihn immer das Willisauer Ringli, die beiden passen zusammen, so rund wie die sind. Und da sind auch die andern, ich höre sie schon im Treppenhaus, müssen ja immer rennen, und niemand sagt was, die Eltern schon gar nicht, diese ganze Li-Familie, eines wie das andere, angeführt vom Biber-Li und vom Lecker-Li, die ungehobelten Gesellen, und dem kleinen Knusper-Li, das alle so süss finden, aber ich lass mich von den Namen nicht täuschen.

Aha und jetzt sind sie schon auf der Strasse, die ganze Bagage und das Schümli und das Mailänderli dürfen natürlich auch nicht fehlen, gehen wahrscheinlich auf den Spielplatz, da lungern sie immer herum, und niemand unternimmt etwas. 



Im Gegenteil, man lobt sie noch, du süsses Nidelzeltli, du herziges Chräbeli, ich hab dich zum Fressen gern, zum Anbeissen bist du und so weiter und so fort, so tönt es von den Erwachsenen und den so genannten  Erziehungsberechtigten, die würden besser mal erziehen und durchgreifen, als alles durchlassen, wollen die besten Freunde ihrer Kinder sein, das geht nun einmal nicht, aber sagen Sie das mal dem feinen Herrn Totenbeinli oder der Frau Lebkuchen, schon fangen sie an zu keifen, und dann gar die Frau Zimtstern, die ist ja selber noch ein Kind, der Name sagt ja schon alles. So jetzt muss ich aber das Fenster schliessen, sonst wird es kalt in der Wohnung und die Heizung funktioniert eh nicht mehr recht, seit dieser, wie heisst er, dieser Berliner Hauswart ist. Und dann ist es Zeit für einen Dessert, hab noch ein Stück Schwarzwälder und ein Stück Linsertorte im Kühlschrank.