New Economy
Ein Bild in einer Werbebroschüre:
Eine junge Frau sitzt
vor zwei Monitoren
in einem grossen Raum,
es sind nur wenige Schritte bis zur Sofaecke,
in der sie, wie es heisst,
in den Pausen,
die sie selber bestimmt,
– man kann Leidenschaft nicht in feste Arbeitszeit zwängen –
mit ihren Kollegen die Video-Spiele ausprobiert,
die der Konzern herstellt.
Auch Fitnessgeräte stehen herum,
und um Mitternacht
trifft man sich manchmal
im Büro des Chefs,
um Pizza zu essen.
Wenn ich das lese,
bin ich versucht zu glauben,
dass sich diese Welt
doch noch zum Besseren wendet.
Dann aber kommt mir
in den Sinn,
dass sie in China
Fangnetze aufgespannt haben,
damit die jungen Leute,
die die Chips und Geräte
für dieses Unternehmen montieren,
aus ihren engen Schlafkontainern
nicht mehr in den Tod springen.
Und dass die seltenen Erden,
die man braucht,
damit die Geräte laufen,
immer noch
unter haarsträubenden Bedingungen
geschürft werden,
sogar von Kindern.
Also bleibt doch alles beim Alten.
Hape